United in Humanity bedeutet für uns Gemeinschaft und Miteinander. Und es bedeutet auch, diejenigen Menschen zu unterstützen, die allen Halt verloren haben und sich plötzlich am Rande der Gesellschaft wiederfinden.
Wohnungslose Menschen sind tagtäglich vor große Herausforderungen gestellt. Sich jeden Tag aufs Neue fragen zu müssen, wo sie einen warmen und sicheren Schlafplatz finden, wo sie sich waschen und auf die Toilette gehen können, kostet diese Menschen viel Kraft und Zeit – eine große Hürde insbesondere für diejenigen, die in die Gesellschaft zurückfinden möchten.
Diesem Problem hat der Kölner Verein Little Home e.V. sich angenommen. Seit 2016 baut er – mit freiwilligen Helfer:innen und finanziert durch Spenden – Wohnboxen und verschenkt diese an Obdachlose.
Letzte Woche haben wir als Team solche eine Wohnbox für eine wohnungslose Person in Köln gebaut – bereits das 181. Little Home seit Beginn des Projekts. Die 3,2 qm großen Holzhütten sollen einen sicheren Rückzugsort für die Wohnungslosen bilden und ihnen eine Perspektive zu geben. Ausgestattet mit einem Bett, einem Regal, einem Erste-Hilfe-Set, einem Feuerlöscher, einer Campingtoilette sowie einer kleinen Arbeitsfläche sind sie eine sichere Basis für den Alltag.
Angeleitet wurden wir von Projektleiter Sven, Wohnbox-Bewohner Patrick und dem ehemaligen Wohnbox-Bewohner Andre, der mittlerweile in einer Wohnung lebt. Denn – so das Prinzip von Little Home – die Wohnboxen werden immer gemeinsam von Obdachlosen und freiwilligen Helfer:innen gebaut. Dem Verein ist es wichtig, eine Brücke in die Gesellschaft zu bauen und das Miteinander zu fördern.
Am Bautag wurden wir zunächst in kleine Teams aufgeteilt, die sich um die Konstruktion der einzelnen Seitenwände kümmerten – inklusive Fenstern und einer Tür. Neben Sperrholzplatten als Verkleidung wurden Materialien zur Wärmedämmung verbaut, die auch in der kälteren Jahreszeit angenehme Temperaturen im Inneren der Wohnbox garantieren. Anschließend wurden die Teile auf einer Bodenplatte aus Paletten zusammengefügt. Diese steht auf Rollen, um der gesetzlichen Vorgabe zu entsprechen, dass die Tiny Houses mobil sind – obwohl sie in der Praxis eigentlich immer an einem Ort bleiben. Im nächsten Schritt wurde das Dach errichtet und wetterfest gemacht. Es folgten der Anstrich in zwei Farben unserer Wahl und der Innenausbau mit Bett und einer kleinen Anrichte. Am Ende des durchaus anstrengenden Tages waren wir stolz und glücklich, etwas erschaffen zu haben, das bleibt und hoffentlich einen nachhaltigen positiven Impact hat. Als Team hatten wir eine Menge Spaß am Handwerk und haben uns gegenseitig von einer ganz neuen Seite kennengelernt.
Der Einzug in eine Wohnbox ist für eine obdachlose Person übrigens – sofern sie dies anstrebt – nur der erste Schritt auf einem langen Weg zurück ins gesellschaftliche System. Aus diesem Grund stellt Little Home mittlerweile nicht mehr nur die Unterkünfte zur Verfügung, sondern begleitet die Bewohner:innen auch emotional, baut Hürden ab, motiviert sie und hilft zum Beispiel bei Behördengängen. Mit diesem ganzheitlichen Ansatz konnten sie erreichen, dass mittlerweile über 100 Personen in einer richtigen Wohnung leben und fast genauso viele einem Job nachgehen.
Du möchtest mit deinem Team, deiner Mannschaft oder deiner Freundesgruppe auch eine Wohnbox bauen? Melde dich bei Little Home. Mittlerweile können die Bauaktionen in vielen Städten in Deutschland stattfinden. Alle Infos findest du auf der Website von Little Home e.V..